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(Die Schreibweise des Autors wurde unverändert übernommen)

De Seel upfangen

 

Disse lütt Geschicht hett sik woll so twee, dree Johren na den tweeten groten Krieg in Warnmünn afspeelt. Ik wier son Bengel von fief orrer söss Johren un füng bi lütten an  wohrtonähmen, wat so üm mi rüm passieren ded. To Äten geew dat in disse Tieden nich väl. Öwer dat kennte ik nich anners. Fischer un Buern wiern ganz wichtig Lüüd in disse Johren. De Groten bröchten veel Tied dormit to, wat to Äten rantoschaffen. Wer künn, harr eenen Goren orrer de hööl sik ok so`n bäten Veihtüch, poor Häunings, Aanten orrer Keninken.

De Husbesetters, de eenen Hoff  achter ehrn Hus harren, de harren dat good, de höölen sik, wenn se künn, sogor Schwien. Dat is jo hüt kuum noch to glöben, midden in den Uurt Schwienkabens, öwer so wier dat dunnmals bi uns un öwerall.

 

As dat bi uns in`Hus wedder mol so wiet wier, dat een Schwien schlacht warden süll, dor würr mi seggt, dat dorbi up mi eene grote Upgaw tokamen würr. So seggten mi de  Huusbesetters, de von`n Lann wieren, Quandt hemm se heeten. Wat dat wier, dat würr mi öwer noch nich seggt. An den Dag vörher kreeg ik ok  blot Orrer, dat ik eenen leddigen Sack dorto brukte. Ik wier so niegelich, dat ik dat kuum uthollen künn. Ik frög min Mudder dorna, öwer se griente man bloß so`n bäten.    

 

Annern Morgen wier ik mit minen Sack up den Hoff to Stell. Ik wier dull upgereecht. Denn verklohrte Mudder Quandt mi, wat ik to don harr: „Pass up, du möst de Seel von dat Schwien upfangen. Wenn de Schlachter sinen Bolzenschussaperot an den Kopp von dat Schwien hölt, denn drückt he glieks dorna af und denn föllt dat Schwien üm. Du möst in dissen Ogenblick scharp uppassen, dat du den Sack god uphöllst, dormit de Seel von dat Schwien dor rinnerhuschen kann. Wenn dat Schwien ümfollen is, denn möst du den Sack fast tohollen, dormit de Seel dor nich wedder ruterburren kann. Denn naher kannst du mit de Hand in den Sack rinnerfaten un hest de Seel in de Hand. Du dörfst de Seel öwer nich vörbi fleegen laten, süss klabastert se hier in de Gägend rümmer un dat Schwien schmeckt naher nich“.  So ganz kloor wier mi nich, wat ne Seel is, öwer ik wier nu eenmal dorbi.

Den wohrte dat ok nich lang un dat Schwien würr mit eenen Strick an`n Achterbeen ut`n Stall bröcht, mi würr de rechte Stell towiest, de Schlachter stellte sik för dat Schwien, ik höhl minen Sack up, dat geew eenen lütten Knall un dat Schwien föhl üm. Flink höhl ik den Sack to un freute mi, dat ik dat so fien farig kregen harr.  „So“, secht Mudder Quandt nu, „`denn fat nu mol rin in den Sack, dor is de Seel in“.

Dorto keem dat öwer nich mihr. Wat wier dat? Worüm lachten de Groten all so luud?  Ik keek na baben mit minen Sack inne Hand. Se künnen sik gor nich wedder faten. Dor gewohrte ik so bi lütten, wat sik nu afspäält harr un dat dor gor keen Seel in den Sack in wier. Ik wier so`n beten benaugt, öwer dat Argern wohrte nich lang un ik dörfte denn noch bi dat Bloot röhren helpen.

 

Schaad`t hett mi dat woll nich. Liekerst bün ik denn nahstens bi dat Wuurd Seel  beten misstruugsch worrn. Ob man woll hüüt, mihr as sösstig Johren dorna un wo de Lüüd beten fienfäuliger worrn sünd, mit eenen sössjährigen Bengel ok so eenen Spijök anstellen würr?  Dor kann sik jedwerein sinen lütten Vers up maken.     

 

Hans-Hermann Prager

23.12.2010

 


© 2010 Hans-Hermann Prager Veröffentlicht: 23.12.2010 um 08:38:10 Uhr
Dieser Text wurde 24074 mal gelesen.

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