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De Mantel van d´ Geschichte weiht an mi vörbi

Wi weren maal weer mit uns Kinner in Berlin. Siet de 1980er Jahren fohrt wi elke Jahr för veer of fiev Dag in de domaals noch tweedeelte Stadt. Uns Programm was jümmer vull: Musical, Theater, Musik, Zoo, Inkopen ...all, wat du in Oostfreesland man in sühnige Maat hest. Und denn: Wu kunnst du woll feller in en so frömd un sünnerbaar Land komen, as dat de DDR was. Daarvör bruukst du nich en lange Reis mit en Fleger maken, daarför musst du di man even in de S-Bahn setten und swupps büst du daar.

Wi harren Frünnen up de anner Sied, achter de Müür. Mit de Bahn fohren wi na d‘ Bahnhoff Friedrichsstraat. Dat weer de Overgang, van de een Sied van de Welt in de anner. Fell noch uns Geld tuuskt. „Zwangsumtausch“ heetde dat bi uns. Dat meende: Du musst uns gode DM in de „Aluchips“ van d´ DDR umtusken. Togangsgeld för en heel anner Welt. Kriegen kunnst d‘ daavör so good as nix. Beten eten gahn, en Schallplaat köfft, dat weer ´t. Mit torügg nehmen dröffst du dat Geld ok nich. Beter was, dat eenfach wegtoschenken.

Ik to de Mann achter de Schiev, de uns rinlaten muss in sien verdreihten Staat: „Mutten wi ok för uns Kinner `Zwangsumtausch´ betahlen?“ Ik verfehr mi. Wat hebb ik seggt? Dat was en Woord, dat de daar nich geern hören wullen. Ik doch, nu schikaneert he mi. Hebb ik ok al beleevt. An en anner Togang, as wi mit uns Auto und Wohnwagen fohren sünd. De Mann an d´ Grenz dörsöök uns Wohnwagen. As he de Kasetten van uns Kinner: Bibi Blocksberg, Pipi Langstrump und anner mooi Kinnerstücken funnen hett, mook he en Gesicht, as of he en Packje Kokain funnen harr un see: „Aha — dat geiht nu ja nich, dat düürt nich rin in uns mooi DDR. Dat hebbt se futt van d´ Grenz weg in en Packje na Huus to stüren. Anners köönt se glieks weer ümdreihen.“ Uns Kinner wullen nich glöven, dat dat, wat se so geern höört, in de naar Staat Minsken vernelen kunn.

Ik was bang, wat de Mann in d´ Bahnhoff Friedrichstraat, de mit de Slötel to sien Land, för uns paraat hett. Man he kreeg dat Grienen un seggt: „Wi sünd doch dat fründlichst Land för Kinner up de hele Welt.“ Nu mutten wi beid grienen, und ik wuss: Dat is een van de Goden.

Sovööl van disse Slag geev dat daar anners nich. Mag wesen, se hebbt sük verstoken. Uns Frünnen vertellden uns, wu se dör hör Staat kujoneert wurren. Up d‘ Straat al kunnst d‘ sehn, dat daar wat dwars lopen dee. All so gries und schitterg, de Husen aftakelt un in de Ladens nix, wat di ut dien Strümp rocken dee.

Nich lang daarna weer dat all perdu: De Grenz open, de Müür afreten, wi weren up d´ Weg, weer een Staat to worden. Up d‘ anner Sied was dat nu al en beten so as in Oostfreesland ok, en lüttje Stück Heimaat: Aldi, Lidl, McDonald’s...., man de Exotik was daarhen.

We weren weer in Berlin, seten smörgens mit uns Kinner bi ´t Eten. Ik lees in de Berliner Bladd: „Honecker steiht vör Gericht in Moabit.“ Moabit, daar sünd wi doch ok al west! Is nich wied van uns Ferienwohnen. Wi uns Kinner in d´ U-Bahn sett. De köönt sük in d´ „Blubb“ - en Spaaßbad - vergnögen. Wi up de Weg na ´t Gericht in Moabit. Dat weer doch wat, disse Fent, de sovööl Undöög anricht hett, vör sien Richter to sehn. De Slang vör d‘ Döör was noch nich lang. We schöölt woll en Platz finnen. De Schandarm vör de Döör fraggt: „Hebbt ji ok jo Utwies an d´ Hand?“ Utwies - wennehr in dien Leven in Oostfreesland bruukst du en Utwies? Well hett de tohuus sehn wullt? Nüms! Uns leeg in d´ Wohnen. Daarhen geiht dat nu torügg. De Mantel van de Geschichte - as man so seggt - hett weiht.....un wi kunnen nicht tofaten. He weiht an uns vörbi.

Anner Dag lees ik in ´t Bladd: „Honecker is mít ´n Fleger up de Weg na Chile.“

Honecker un ik - een Ogenblick lang was ik nah dran an en Mann, de Geschichte schreev. Un dat hebb ik mi sülvst vermasselt. Dat spiet mi bit vandaag.

Anneus Buisman ut Esens
05.05.2020

 


© 2020 Anneus Buisman Veröffentlicht: 05.05.2020 um 16:24:00 Uhr
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